Die Rancho del Tío Esteban ist eine Finca im Familienbesitz und liegt unweit des historischen Zentrums von Vélez-Málaga, nur wenige Meter von der alten muslimischen Festung der Stadt entfernt. Ihr Name verdankt sich dem Umstand, dass wir, als wir mit dem Anbau begannen, dort ein altes Haus sanierten; ich beschloss damals, auf die Finca zu ziehen, um dort ein ruhigeres Leben zu führen, meinen Gemüsegarten anbauen und mich um meine Hühner kümmern zu können. Auf dieser Finca zu leben, erlaubte es mir, in einer ländlichen Umgebung unweit der Stadt zu sein; meine Familie begann damals, ihr diesen Namen zu geben.
Die Finca gehört seit 2014 der Familie; sie befand sich damals in einem verfallenen Zustand. Jetzt werden auf ihr hauptsächlich Litschis und Avocados angebaut, wobei wir von Anfang an die Praktiken des biologischen Landbaus befolgt haben. In ihrer Umgebung befinden sich weitere Fincas, auf denen Mandeln, Oliven und Avocados angebaut werden, sowie das nahe gelegene historische Zentrum der Gemeinde Vélez-Málaga. Unsere Finca verfügt über ein modernes Tropfbewässerungssystem, unser Wasser beziehen wir von der Bewässerungsgemeinschaft des Viñuela-Staubeckens und wir verfügen auch über einen Brunnen. Die Wassermenge, die jeder der Bäume benötigt, ist vom Wetter abhängig. Im Winter können wir pro Woche etwa 10 l pro Baum und im Sommer etwa 30 l verbrauchen. Wir bedecken außerdem den Boden am Fuß der Bäume mit Stroh; dieser organische Mulch ermöglicht es, den Wasserverlust durch Evapotranspiration zu reduzieren und macht dadurch weniger Bewässerung erforderlich.
Unsere Region hat ein Mikroklima mit milden Temperaturen; dies begünstigt die zwei wichtigsten Wirtschaftszweige in der Gegend, den Tourismus und den Anbau subtropischer Früchte. Diese beiden Aktivitäten sind der hauptsächliche Motor der lokalen Wirtschaft und schaffen die meisten Arbeitsplätze.
Beim Kauf der Finca hatten wir uns bereits dafür entschieden, mit dem Anbau gemäß den Bio-Richtlinien der EU zu beginnen, weshalb wir derzeit mit dem Siegel für biologischen Anbau zertifiziert sind. Wir bekämpfen die Schädlinge durch die Förderung ihrer natürlichen Feinde, die zwischen den Gräsern leben, die wir wachsen lassen, und durch den Einsatz zugelassener Produkte. Da die Litschi eine exotische Art ist, wird sie in unseren Breiten normalerweise nicht übermäßig von Schädlingen befallen. Wenn wir die Bäume beschneiden, zerkleinern wir die Holzreste und Blätter, um sie zusammen als Bodenbedeckung zu nutzen. Der Mulch, den wir am Fuß der Bäume auslegen, sorgt dafür, dass das Wachstum der Gräser eingeschränkt wird; was dennoch wächst, wird mechanisch gejätet und kann dann als organische Materie in den Boden eingearbeitet werden. Diese Gräser schaffen einen Lebensraum für die natürlichen Feinde der Schädlinge und tragen zur Artenvielfalt der Insekten bei.
Wir verfügen auf der Finca über zwei festangestellte Mitarbeiter, die Aufgaben mit höherem Arbeitsaufwand wie das Beschneiden oder die Ernte wahrnehmen; in der Erntesaison stellen wir zusätzliches Personal ein. Die festangestellten Arbeiter sind bereits seit mehreren Jahren bei uns; bei den Saisonarbeitern handelt es sich in der Regel immer um die gleichen Personen. Alle von ihnen werden gemäß Tarifvertrag bezahlt.
Wir wählen die Frucht per Hand am Baum aus; sowohl die Litschi als auch die Avocado haben wenig Ausschuss. Da nur wenige Früchte aussortiert werden, können wir kein eigenes System zur Weiterverarbeitung des Ausschusses schaffen; wir essen die aussortierten Litschis selbst und geben die Avocados an Freunde und Familienangehörige oder schicken sie auf den lokalen Markt.