Unser Grundstück trägt den Namen des Bewässerungsgrabens Riuet, wo das Wasser der Mehrheit unserer Reisfelder hinfliesst und ist einer der grössten Bewässerungsgräben des Naturparks La Albufera von Valencia. Der Riuet war früher die natürliche Verbindung mit dem Meer. Diese Verbindungen werden Golas oder Gargantas genannt. Heutzutage sind nur drei dieser Golas in Betrieb. Der Riuet, auch nach Jahrhunderten noch in Betrieb, führt heute das Süsswasser der Reisfelder in den Albufera-See, statt den See mit dem Meer zu verbinden. Das Reisfeld das du adoptierst befindet sich im oberen Teil der Reiszone und es erhält das Wasser direkt vom Hauptbewässerungkanal des Júcar Flusses. Dieser Kanal versorgt die Mehrheit der Gemüsegärten und Reisfelder im Umfeld der Albufera mit sauberem und kristallklarem Wasser.
Der Reisanbau findet in einer Süsswasserumgebung statt, aber er verbraucht sehr wenig Wasser. Die grosse Mehrheit unserer Reisfelder liegt unter dem Seespiegel der Albufera, der grösste Süsswassersee Spaniens, was eine natürliche Überflutung ermöglicht. Das Wasser geht in unseren Feldern nicht verloren, weil es aus verschiedenen Quellen, Ullals, fliesst, so dass wir, im Gegensatz zu anderen Anbaugebieten, das Wasser regelmässig pumpen müssen. Während des gesamten Anbauzykluses fliesst das Wasser von den Reisfeldern zur Albufera und wieder zurück, in einer kontinuierlichen Rezirkulation die das Wasser reinigt. Dank dieser Rezirkulation wird kein Wasser verbraucht oder geht verloren. Während das Wasser langsam durch die Felder fliesst, lagern sich die Schwebstoffe nach und nach auf dem Boden ab; die Pflanzen absorbieren die Nährstoffe und reinigen somit das Wasser: deswegen behaupten wir dass die Reisfelder wie richtige Grünfilter und Lungen der Albufera wirken.
Wir kennen uns in dieser Umgebung sehr gut aus, weil unsere Familie hier seit mehr als zwei Jahrhunderten Reis anbaut. Das Gebiet besitzt besondere Temperatur- und Überflutungseigenschaften, die für den Reisanbau sehr günstig sind. So bauen wir unseren Reis an:
Wir beginnen mit dem Reisanbauzyklus indem wir das Wasser mit der Erde und den Resten der letzten Ernte vermischen. Diese Prozedur nennen wir Fanguear. Es ist eine wunderschöne Zeit, weil die Vogelwelt des Naturparks in den Feldern die Reiskörner suchen, die beim Umgraben der Erde auftauchen. Anschliessend wird das Feld gepflügt, nivelliert und gedüngt, damit unsere Reispflanzen darin wachsen können.
Die Aussaat erfolgt durch Bestreuung, indem wir versuchen die Samen so gleichmässig wie möglich zu verteilen. Damit die Samen keimen können, werden dann die Felder überflutet. Die Fruchtbarkeit des Bodens und das Frühlings- und Sommerlicht begleiten und nähren die verschiedenen Pflanzenwachstumphasen von der Aussaat, Anfang April bis Mai, an.
Im Sommer spriesst die Pflanze, bis die Ähren wachsen. Wenn die Ähren einen goldenen Farbton erreicht haben, ist es Zeit für die Ernte. Die Reisernte erstreckt sich von Ende August bis Mitte Oktober. Der genaue Zeitpunkt hängt von der Reissorte und, selbstverständlich, von den Wetterbedingungen ab. Im Herbst und im Winter, nach der Ernte, liegen die überfluteten Felder brach um die Regeneration des Bodens zu verstärken.
Um korrekt konservieren zu können wird der Reis nach der Ernte getrocknet und in der Scheune gelagert. Nach einer Ruhperiode, und noch im selben Jahr, verarbeiten und verpacken wir unseren Reis je nach Bedarf unserer Kunden. Einstreu für Geflügel des Anbaus, des Trocknens, der Verarbeitung und der Verpackung findet im Gebiet der Albufera statt, was unnötige Fahrten vermeidet und zur Reduzierung des CO2-Ausstosses zum Versand an die CrowdFarmer.
Von der Reisernte wird alles verwendet: in der Mühle wird das Korn von der Hülse entfernt. Die Reisschalen haben mehrere Verwendungen, zum Beispiel, als Geflügelbetten oder als organisches Düngemittel in der Blumenzucht. Die ganzen Körner werden in der Mühle sorgfältig nach Farbe und Grösse ausgewählt und verpackt, und sind somit zur Adoption der Crowdfarmer bereit.
Eine andere wichtige Rolle, die die Reisfelder spielen, ist ihr Beitrag für die Erhaltung der Biodiversität. Beweis dafür ist, dass unser Reis das Zertifizierungssiegel für "Natürliches Produkt", den die Lokalverwaltung verleiht, erhalten hat. Die Reisfelder sind von einem Netz Bewässerungs- und Entwässerungsgräben umgeben, die sich zu einer Oase entwickeln, weil wir immer ein Teil Wildkräuter stehen lassen. Selbst in den Reisfeldern ist die Vielfalt an Wirbellosen, Fischen und Vögeln enorm. Es handelt sich um natürliche Schutzgebiete, wo tausende von Zugvögeln während ihrer Wanderung Rast machen. Gäbe es die Reisfelder nicht, würden die Vögel in diesen Gebieten nicht halten. Mit der Natur zu arbeiten macht uns zu einem Teil davon.
Das ländliche Gebiet, in dem wir den Reis anbauen, liegt sehr nah an Valencia und ist mit kleinen Dörfern übersät, deren Einwohner traditionell Landwirtschaft betrieben haben. Aber, da die Parzellen jeder Familie sehr klein sind, ist es heutzutage üblich, dass die Landwirtschaftsarbeit als Teilzeitbeschäftigung ausgeübt und mit einem anderen Beruf kombiniert wird. Wir sind einige der wenigen Landwirte die sich ausschliessllich der Landwirtschaft widmen.
Einige unserer Nachbarn haben in den letzten Jahren, wegen der geringen Rentabilität des Reisanbaus, die Arbeit aufgegeben, was es uns ermöglicht hat diese Grundstücke zu pachten damit sie nicht brach liegen. Eine alte, über tausendjährige Tradition kann nicht einfach verloren gehen!
Unser Team, das sich um die Landarbeit, die Mühle, Wartung, Verpackung, Beratung und Verkauf kümmert, besteht aus 5 Frauen und 19 Männer. Sie alle sind wichtige Teile unseres senkrecht orientieren Projektes: vom Feld zum Tisch, ohne Zwischenhändler die das Produkt verteuern. Einige dieser Mitarbeiter arbeiten mit uns seit der Zeit als mein Vater das Land noch verwaltete, aber insgesamt handelt es sich um ein junges Team, das zu wachsen versucht und sich um eine bessere Welt bemüht. Unsere Löhne liegen über dem Tarifvertrag und wir arbeiten zusammen wie eine Familie, indem wir effektive Massnahmen zur Förderung einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben treffen.
Da uns soziales Engagement und verantwortungsbewusstes Handeln sehr am Herzen liegt, haben wir vor kurzem zwei Personen mit intellektuellen Einschränkungen, aus einem nahe gelegenem Sonderbeshäftigungszentrum, für unsere Verpackungsabteilung angestellt. Das führt zur Erhöhung der Mitarbeiterzahl und ist, zur gleichen Zeit, unser kleiner Beitrag zum sozialen Bereich.