Unser Bio-Obsthof Rönn liegt in Meckenheim, ca. 20 km westlich von Bonn. Dabei beginnen direkt hinter unserem Betrieb die ersten hügeligen Ausläufer der Eifel. Auf der anderen Seite geht es runter Richtung Rheintal mit den Großstädten Köln und Bonn. Auch Koblenz ist in 30 Minuten zu erreichen. So bauen wir quasi zwischen dem Nationalpark Eifel und dem Rhein auf sehr fruchtbaren Böden Äpfel, Birnen, Johannisbeeren und Sauerkirschen an. Diese fruchtbaren Böden sind auch der Grund, dass die Region um Meckenheim als Obstbauregion bekannt ist.
Wir führen den Hof, den ich von meinen Eltern übernommen habe, mittlerweile in der 4. Generation. Dabei werden wir von unseren beiden Kindern und bis zu 20 Mitarbeitenden im Jahr, die alle schon seit mehreren Jahren bei uns arbeiten, unterstützt Neben zwei Festangestellten beschäftigen wir über das Jahr vier Aushilfen zum Packen und Ausliefern unserer Ware und bis zu 14 Saisonkräfte für die Arbeit auf den Feldern und bei der Aufbereitung. Alle Mitarbeiter haben bei uns einen gültigen Arbeitsvertrag und erhalten mindestens Mindestlohn. Die Saisonkräfte sind dabei auch alle sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sie wohnen bei uns am Hof in Gemeinschaftsunterkünften. Einige von ihnen sind sechs Monate am Stück bei uns. Damit sie trotzdem Kontakt in die Heimat halten können, haben sie bei uns im gesamten Betrieb Internet-Empfang. Außerdem halten wir sie zwischendurch immer mal mit Eis oder ähnlichem bei Laune. Die Arbeits- und Sozialbedingungen werden außerdem jährlich durch eine unabhängige Kontrollstelle überprüft.
Unser gemeinsamer Wunsch: Ein Obsthof im Einklang mit der Natur! Früher war der Betrieb ein klassischer landwirtschaftlicher Mischbetrieb, mit ein paar Tieren, Ackerbau und mehr. Bereits mein Opa hatte angefangen Obstbäume auf den Flächen anzupflanzen und mein Vater hat den Betrieb dann Mitte der 80er Jahre endgültig zu einem reinen Obstbaubetrieb gemacht. Neben Neuerungen bei Apfelsorten, der Einführung von Maschinen zur Erleichterung bei der Ernte und Pflege unserer Flächen, war die größte Umstellung in den letzten Jahren aber die auf ökologischen Anbau im Jahr 2016. Seit 2019 ist die Umstellung auf ökologischen Anbau gemäß der EU-Öko-Verordnung abgeschlossen. Heute pflegen wir unser Obst außerdem nach den Richtlinien von Bioland und versuchen dabei, aktiv zum Erhalt der Artenvielfalt beizutragen. Dafür legen wir so viele Blühflächen an wie möglich. So gibt es neben den eigentlichen Kulturpflanzen auch überall in den Plantagen Rosen und Kräuter als sogenannte Ankerpflanzen (unsere Reihen sind vorne und hinten immer im Boden mit Erdankern befestigt und an diese Anker setzen wir verschiedene Pflanzen), Blühstreifen in den Fahrgassen und Staudensäume am Rand der Flächen. So können wir aktiv zum Erhalt der Biodiversität beitragen, da wir Insekten Lebensräume und Nahrung bieten.
Trotz dieser Maßnahmen ist die wirtschaftliche Situation in den letzten Jahren, vor allem auch aufgrund des Klimawandels, immer schwieriger geworden. Momentan können wir nur auf etwa 1/4 unserer Fläche eine Tropfberegnung nutzen, da es auf den anderen Flächen keinen Anschluß an eine Wasserleitung oder einen Brunnen gibt. Da man hier in der Region erst bei etwa 100m Tiefe auf Grundwasser stößt und auch dann nicht klar ist, wie viel Wasser daraus gewonnen werden kann, ist Brunnenbohren leider auch keine Option. Das vorhandene Beregnungssystem, das wir auf einem Teil noch nutzen, ist schon viele Jahre alt. Als es gebaut wurde, war weniger Wasser nötig und die Leitungen waren für weniger Fläche ausgelegt. So kann es passieren, dass heute der Wasserdruck nicht mehr ausreicht, um alle angeschlossenen Flächen zu beregnen. Dadurch erhalten unsere Bäume teilweise weit weniger Wasser, als sie bei den ausgetrockneten Böden tatsächlich benötigen. Das führt zu kleineren Äpfeln, aber auch zu weniger Äpfeln im nächsten Jahr, weil die Bäume nicht die nötige Kraft haben, Blüten zu bilden. Ohne Wasser können sie auch keine Nährstoffe aufnehmen. Um in Zukunft auf mehr Flächen Wasser zur Verfügung zu haben, werden gerade Speicherbecken im Gebiet angelegt, woraus wir dann gemeinsam mit Kollegen unsere Flächen bewässern können. Aufgrund der intelligenten Steuerung, mithilfe von Feuchtesensoren im Boden, wird dann nur bewässert, wenn der Boden auch wirklich Wasser benötigt.
Für uns gehört eine verantwortungsbewusste Nutzung knapper Ressourcen genauso zu einer nachhaltigen, ökologischen Landwirtschaft, wie die Förderung von Nützlingen (z.B. durch Nisthilfen, Futterquellen und einfach auch mal „unordentliche Ecken“ im Feld) und der Biodiversität im Allgemeinen. Daher sind unsere Flächen auch nicht immer „aufgeräumt“. Beikraut entfernen wir nur, wo es wirklich nötig ist, mithilfe eines mechanischen Hackgeräts und die Fahrgassen mulchen wir immer nur im Wechsel, so dass zumindest jede zweite Reihe immer noch etwas blüht. Nützlinge helfen uns, Lebewesen, die unsere Bäume und die Früchte schädigen, auf natürliche Weise zu bekämpfen, so dass wir weniger oder je nach Schädling keine weiteren Pflanzenschutzmaßnahmen durchführen müssen. Daher liegt ihre Förderung uns besonders am Herzen.
Für unseren Betrieb nutzen wir zu 100% Ökostrom und produzieren etwa 1/3 unseres jährlichen Bedarfs selbst mit einer Photovoltaik-Anlage.
Für euch CrowdFarmer werden überwiegend wir, meine Frau Monika und ich, aktiv werden, unterstützt von zwei bis drei Mitarbeitenden, die eure Pakete packen. Dafür müssen bei unseren Äpfeln und Birnen, zum Beispiel, die Früchte aus den Lagerkisten herausgenommen, auf die Qualität kontrolliert und dann vorsichtig in den Versandkarton gepackt werden. Früchte, die durch Hagel, zu wenig Sonne oder andere Einflüsse optisch nicht so schön sind, werden aussortiert und später zu Saft verarbeitet. Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bieten wir flexible Arbeitszeiten, eine entspannte Arbeitsatmosphäre - und natürlich auch eine Apfel-Flatrate.
Da es in einem Sonderkulturbetrieb, ohne Tierhaltung, immer schwer ist, eine Kreislaufwirtschaft zu etablieren, nutzen wir alle Möglichkeiten, die sich uns bieten, um Nährstoffe aus dem eigenen Betrieb wieder den Flächen zuzuführen. Dazu werden alle Früchte, die sich nicht mehr zur Vermarktung oder Weiterverarbeitung eignen, wieder auf die Flächen gefahren und dort klein gemacht, damit die Nährstoffe wieder für die Bäume zur Verfügung stehen. Genauso wird auch im Winter mit dem Schnittholz verfahren. Dadurch können wir eine Zufuhr von externem Dünger, der bei uns im Betrieb übrigens grundsätzlich auf pflanzlicher Basis ist, reduzieren.