Der Orto di Liguria wurde 1919 von Antonio Anfossi, einem Doktor der Chemie und Angestellten in der Zuckerindustrie, gegründet. Er entschied, dass Bastia, ein kleines Dorf in der Kommune von Albenga unweit seines Geburtsorts Onzo, der Ort sein würde, um sein eigenes landwirtschaftliches Unternehmen aufzubauen. In dieser Zeit wurden dort sehr unterschiedliche Kulturen wie Blumen, Oliven und Weintrauben angepflanzt. Antonios Leidenschaft vererbte sich an seinen Sohn Luigi und dann an Mario, den jüngsten der 4 Söhne Luigis. Mario trat 1976 in das Unternehmen ein und ist einer der derzeitigen Eigentümer.
Im September 1980 richtete ein Hagelsturm von beispielloser Stärke in Albenga schwere Schäden am Gebäudedach und im Basilikumfeld an. Mario konnte aber nach kurzer Zeit wieder die Produktion aufnehmen und dank unserer langjährigen Freundschaft haben wir zusammengearbeitet und dabei von seiner Erfahrung und meinen Geschick profitiert. So begann eine Partnerschaft, die bis heute andauern sollte und zu einer Modernisierung der Produktionsmethoden und einer sorgfältigen Auslese der Pflanzen führte, wobei den für die Tradition und das Land typischen Pflanzen besondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde.
Der Orto di Liguria besteht aus einer Gruppe verschiedener Basilikumproduzenten und erstreckt sich über eine Fläche von 12 Hektar, eine Größe, die den großen landwirtschaftlichen Anwesen Norditaliens, die heutzutage in jeder Hinsicht zur Agroindustrie gehören, ein Lächeln abringen würde. Für eine Region wie Ligurien mit ihren fragmentierten und verstreuten Feldern in der Ebene von Albenga ist dies jedoch eine „enorme” Fläche. Dies bedeutet, dass zur Ernte extrem kleine und behutsam arbeitende Maschinen benötigt werden, mit denen die Qualität des Produkts bewahrt werden kann. Für die Ernte verwenden wir kleine batteriebetriebene Maschinen, um zu vermeiden, dass Schwermetalle und Schadstoffe über die Auspuffrohre auf das Feld gelangen. Der Strom, mit dem wir die Batterien laden, wird von unserer Photovoltaikanlage erzeugt.
Das durch milde Temperaturen und Brisen vom Meer und den Bergen charakterisierte Mikroklima garantiert Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, die sich vorteilhaft auf den Duft der typischen Aromen des ligurischen Basilikums auswirken: absolute Abwesenheit von Minzduft, sehr intensives und angenehmes Aroma und hellgrüne Farbe der Blätter.
Der Orto di Liguria produziert nicht nur DOP-Basilikum, sondern baut auch die Olivensorte Taggiasca an, die im ligurischen Ponente bis hin zur Grenze überall vorkommt. Die Taggiasca ist bekannt für ihre kleinen, länglich-ovalen Oliven, die nach einem kalten Extraktionsverfahren ein leichtes, zartes Öl mit fruchtigem Geschmack ergeben. Wir bauen auch die für diese Ebene charakteristische violette Albenga-Artischokensorte an, deren einzigartige Blütenköpfe einen zarten, süßen Geschmack entwickeln.
Eines der Ziele des Orto di Liguria besteht darin, die lokalen Landwirte dabei zu unterstützen, in einer zur Landwirtschaft berufenen Gegend die Exzellenz des genuesischen DOP-Basilikums weltweit bekannt zu machen. Dadurch wird es diesen kleinen Produzenten ermöglicht, weiter ihre Parzellen zu bewirtschaften und den Niedergang und die Entvölkerung der Gegend zu verhindern.
Im Umfeld des Unternehmen gibt es weitere Kulturen, da die Ebene von Albenga in Ligurien als für die Landwirtschaft besonders gut geeignetes Gebiet gilt. Auf den meisten Feldern werden Gemüse und Oliven angebaut.
Wir sind der festen Überzeugung, dass echte Qualität eher durch gute landwirtschaftliche Praktiken und Vorbeugung als durch Reaktion auf Schäden erreicht wird. Aus diesem Grund versuchen wir in allen Bereichen das Auftreten von Problemen und Krankheiten von vorneherein zu verhindern, anstatt sie erst danach anzugehen. Das von uns zum Anbau verwendete Wasser kommt ausschließlich aus unseren eigenen Brunnen; wir lassen seine Qualität regelmäßig intern und durch externe Sachverständige überprüfen. Wasser ist ein kostbares Gut und sein Schutz ist unerlässlich. Wir haben deswegen im Laufe der Jahre in unseren Basilikumfeldern ein Tropfbewässerungssystem entwickelt, das dafür sorgt, dass die Pflanzen nur das bekommen, was sie wirklich brauchen. Obwohl diese Technologie heutzutage in Baumkulturen oder sehr profitablen Kulturen stark zum Einsatz kommt, wird sie in Italien in Basilikumfeldern unter freiem Himmel noch immer spärlich genutzt. Trotzdem haben wir uns entschlossen, in diese Technologie zu investieren, da wir damit genau die Wassermenge bestimmen können, die jeder Pflanze je nach ihrem Bedarf zugeführt werden soll. Dadurch können wir nicht nur Wasser sparen, sondern auch Staunässe und stagnierendes Wasser vermeiden, die ein perfektes Mikroklima für die Verbreitung von Bakterien- und Pilzkrankheiten schaffen könnten und deshalb phytosanitäre Behandlungen notwendig machen würden.
Wir versuchen auch im Kampf gegen schädliche Insekten so respektvoll wie möglich mit der Natur umzugehen. Aus diesem Grund setzen wir zwei sehr wichtige Techniken ein, um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren: integrierte Schädlingskontrolle und Anpflanzung von Säckelblumen *(Ceanothus)*. Die integrierte Schädlingskontrolle besteht darin, nützliche Insekten auszusetzen, die sich von schädlichen Insekten ernähren und dadurch deren Population und damit auch die Auswirkungen auf die angebaute Pflanze verringern. Die Säckelblumen dienen nicht dazu, die Population der schädlichen Insekten zu reduzieren, sondern den Schaden einzudämmen, den sie verursachen können. Diese Technik besteht in der Nutzung von Pflanzen, die für schädliche Insekten schmackhafter sind als die auf den Feldern angebauten Pflanzen. Aus diesem Grund bevorzugen diese Insekten diese Säckelblumen gegenüber den angebauten Pflanzen, die wir schützen möchten. Außerdem werden die Felder im Winter ausschließlich mit nicht abgeernteten Ackerbohnen bepflanzt, um dem Boden eine natürliche Ruhe zur Vorbereitung auf die folgende Anpflanzung von Basilikum zu ermöglichen.
Das Unternehmen verfügt über ein festes Team von 5 Mitarbeitern, die seit 20 Jahren bei denselben Produkten zusammenarbeiten und in jeder Hinsicht zu Experten und Kennern geworden sind. Zu bestimmten Zeiten der Saison helfen uns andere Personen bei der Aussaat oder bei der Ernte und der Verarbeitung von Basilikum.
Da bei der Herstellung von Pesto nur die Blätter verwendet werden, fällt nur wenig Abfall an. Dieser Abfall wird zusammen mit den Rückständen der auf dem Feld verbliebenen Pflanzen eingearbeitet, um einen Teil der organischen Substanz zurückzugewinnen.
Das Basilikum wird innerhalb von 24 Stunden nach der Ernte verarbeitet, um seine optimale Frische zu bewahren. Es wird gewaschen und dann zusammen mit Öl und Salz zerkleinert, was dann ein halbfertiges Produkt ergibt, das im Kühlschrank aufbewahrt werden kann. Nach der Ernte im Oktober widmen wir uns der Herstellung des Pesto. Zu diesem Zweck werden die anderen Zutaten dem halbfertigen Produkt zugesetzt, das dann gekühlt und in Gläser gefüllt wird; zuvor werden noch die Stabilitätsparameter (pH und freies Wasser) geprüft, die gewährleisten, dass das Produkt bei Raumtemperatur über die Zeit mikrobiologisch stabil bleibt. Die fertigen Gläser werden zur Genossenschaft gebracht, die sich um die Etikettierung und die Vorbereitung der Kartons kümmert, die dann direkt zu dir nach Hause geschickt werden. Eine Besonderheit unseres Pestos ist, dass es zu keinem Zeitpunkt seiner Herstellung pasteurisiert wird, wodurch wir die typischen organoleptischen Eigenschaften des genuesischen DOP-Basilikums bewahren können.