Der Moulin Jobard-Hof befindet sich auf dem Gelände einer alten Mühle, abseits eines kleinen Dorfes in der Haute-Marne, im Osten Frankreichs. Er befindet sich in der "Diagonale der Leere", die durch eine geringe Bevölkerungsdichte und einen ausgeprägten wirtschaftlichen und sozialen Niedergang gekennzeichnet ist. Der Name der Seifenfabrik (Gabras = Ziege auf keltisch und Rosa = Rose auf lateinisch) bezieht sich auf die zwei Standbeine des Betriebs: die lothringischen Ziegen für die Milch und den Anbau von Parfüm- und Heilpflanzen.
Auf der Suche nach bewährter Lebensqualität und aus Freude am ländlichen Leben haben wir, Sarah und Dominique, beschlossen, uns hier niederzulassen. Nach vielen Jahren des Suchens gelang es uns schließlich, einen Hof zu kaufen, der zu unserem Lebensprojekt passte. Ein kleines Haus, rundherum ein paar Dutzend Hektar Land, viele Bäume, ein Fluss, abwechslungsreiche Biotope und wenige Nachbarn: hier sind wir zu Hause!
Der Hof war nach einer ziemlich langen Periode der Überausbeutung verlassen geblieben. Wir haben ihn mit einer lothringischen Ziegenzucht, Parfüm- und Heilpflanzen und einer pferdetherapeutischen Tätigkeit wieder zum Leben erweckt. Von Anfang an haben wir Arbeitsmethoden eingeführt, die die Wiederherstellung der Gleichgewichte der Ökosysteme erzielen: Wechselbeweidung, Keyline-Farming, Förderung des Bodenlebens…
Mehrere Partnerschaften mit Naturschutzverbänden haben es uns ermöglicht, ein Entwicklungsprogramm zu erstellen (Teiche, Anpflanzung von Bäumen, Nistkästen für Raubvögel, Trockenmauern...), das uns hilft, die kultivierte und wilde Artenvielfalt des Ortes seit unserer Ankunft im Jahr 2016 zu erweitern.
Wasser ist Leben, und die Wiederherstellung eines gesunden Wasserhaushaltes ist für uns ein wichtiges Anliegen, da es über das Jahr starke und schlecht verteilte Niederschläge gibt und das Land durch Überweidung verdichtet wurde. Das Ergebnis ist, dass der Hof innerhalb wenigen Wochen zuerst an wasserüberfluteten Weiden und danach sehr schnell an ernstem Wassermangel leidet. Deshalb haben wir unter anderem mehrere Speicher- und Versickerungsteiche angelegt, um den Wasserbedarf unserer Tiere und Pflanzen zu decken, die Lebensräume für Wasserlebewesen zu erweitern und auch um den Wasserfluss flussabwärts zu verlangsamen. Wir bewässern unsere Duftpflanzen nur sehr wenig, mit Tröpfchenbewässerung. Mulch, pflanzliche Bodendecker und Schutzbäume werden ebenfalls eingesetzt, um den Wasserbedarf des Hofes zu begrenzen.
Bei unseren verschiedenen Renovierungs- und Bauarbeiten bevorzugen wir ökologische Baustoffe und verwenden so viel wie möglich wiederverwertetes Bauholz oder auf dem Bauernhof geschlagene Bäume. Ein mit Pflanzen besetztes Abwassersystem und ein holzbefeuertes Warmwassererzeugungssystem (Sanitär und Heizung) vervollständigen das Gesamtbild. Die Seifenküche produziert sehr wenig Abfall, und was anfällt ist zum grössten Teil kompostierbar oder recycelfähig. Die regionalen Rohstoffe werden in wiederverwendbaren Behältern transportiert.
Auf der Suche nach einem Produkt, das über die Grenzen unseres Gebietes hinaus vermarktet werden kann, haben wir beschlossen, Kosmetika herzustellen, deren Rezepte hauptsächlich lokale und biologische Rohstoffe beinhalten. Auf diese Weise sichert uns unsere Tätigkeit nicht nur die Lebensfähigkeit unseres Betriebs, sondern auch eine Erweiterung der Betriebszweige benachbarter Betriebe. Unser langfristiges Ziel ist es, für einen Mitarbeiter einen Arbeitsplatz schaffen zu können.
Zusätzlich zur Einhaltung der Richtlinien für ökologische Landwirtschaft haben wir die Prinzipien des ganzheitlichen Managements übernommen und einen Plan zur Verbesserung des Drei-Säulen-Modells unseres Hofes erstellt. Alle unsere Entscheidungen basieren auf der Bewertung des zu erwartenden Nutzens und der möglichen Auswirkungen auf das natürliche und soziale Umfeld des Betriebes, unsere Lebensqualität und das erzielte Einkommen: Ökologie, Ethik und Ökonomie und sind für uns von gleicher Bedeutung.