Unsere Finca heißt Fuentillezjos, ein geschichtsträchtiger Name, der von den Arabern kommt, die diesen Landstrich vor Jahrhunderten bewohnt haben, und ungefähr „Land der Bäche” bedeutet. Wir liegen zwischen zwei Vulkanen, die Finca befindet sich nämlich in der Gegend des Campo de Calatrava, einem der drei wichtigsten Vulkangebiete der Iberischen Halbinsel. Es handelt sich um eine ruhige Gegend ohne Lärm und ohne Hast, die im Wechsel der Jahreszeiten immer andere Landschaften aufweist, deren Farben vom Herbstbraun über das Gelb des heißen Sommers der Mancha bis zum Frühlingsgrün reichen.
Die Umgebung der Finca ist geprägt von alten Vulkanen, dem Fluss Guadiana und den kleinen Dörfern der Mancha. Wir praktizieren extensive Viehhaltung, unsere Schafe brauchen deswegen Land, auf dem sie weiden und sich abwechslungsreich ernähren können. Wir bauen für sie Getreide an: einerseits Gerste und Hafer und andererseits Futter, das sich aus Wicke, Luzerne, Erbsen und Gerstenstroh zusammensetzt.
Die Hälfte der Finca wird vom Trockenanbau dieser verschiedenen Futterarten für die Schafe eingenommen. Die andere Hälfte besteht aus Buschland und Gestrüpp, in dem sie das ganze Jahr über weiden und die für den mediterranen Wald typischen, im Frühling reichlich vorkommenden Wildblumensorten fressen können; außerdem können sie dort das ganze Jahr Arten wie Wacholder, Lavendel, Zistrosen, Thymian, Rosmarin, Steineichen, Kermeseichen oder wilden Spargel finden. Die Anbaufläche beträgt ca. 100 Hektar, 150 Hektar bestehen aus Wald und Buschland.
Neben dem Respekt vor dem Land und den Schafen ist für uns der Respekt vor den Menschen eine weitere wesentliche Maxime unseres Handelns. Unser Projekt in einem verarmten Gebiet Europas zielt deshalb darauf ab, die Menschen auf dem Land sesshaft zu machen, in stark entvölkerten Gegenden die wirtschaftliche Tätigkeit aufrechtzuerhalten, zur Erhaltung der einheimischen Fauna und Flora beizutragen und Beschäftigungsmöglichkeiten auf unserem Land anzubieten.
Wir sind uns der Bedeutung der Energienutzung bewusst. Wir haben deshalb ein System der Energienutzung zur Herstellung des Käses installiert. Wenn wir die Milch erhitzen, wird ein Teil dieser Wärme an den Boden der klimatisierten Arbeitsräume geleitet, die diese überschüssige Energie nutzen. Die Fußbodenheizung wärmt im Winter und kühlt im Sommer, da wir den Heizkreis umstellen können. Kaltes Wasser im Sommer und heißes Wasser im Winter. Wir verfügen außerdem über eine Vorinstallation für Solarenergie, um uns in Zukunft selbst versorgen zu können.
In der Käserei sind wir 5 Personen. David arbeitet in der Käseherstellung. Er kümmert sich um alles, was mit Käse zu tun hat. Leticia ist mit der Vorbereitung der Bestellungen betraut und sorgt dafür, dass der Käse bei dir zu Hause ankommt. Rebeca hilft Leticia bei den Bestellungen und ist außerdem für die Reinigung zuständig. Mario sitzt am Telefon, befasst sich mit den Beziehungen zu den Kunden sowie der Vermarktung und hat mit mir zusammen die Öffentlichkeitsarbeit übernommen. Zu guter Letzt gibt es auch noch mich, Concha; ich helfe David bei der Herstellung, Leticia bei den Bestellungen und Mario im Büro. Ich mache ein bisschen von allem. Wir sind 3 Frauen und 2 Männer in der Käserei.
Leticia ist seit 5 Jahren hier, sie kam von der Universität und ist geblieben. Mario ist schon eine ähnlich lange Zeit hier, wir haben uns dank der Handelskammer der Stadt kennengelernt. Rebeca ist seit 3 Jahren bei uns in der Käserei und David kam vor 2 Jahren zu uns, nachdem wir die aktuelle, 2019 neu errichtete Käserei übernommen haben, obwohl die Finca selbst sehr viel älter ist. Jeder bekommt ein Gehalt nach Tarifvertrag und wir haben flexible Arbeitszeiten.
Wir versuchen, alle Abfälle und Nebenprodukte auf der Finca wiederzuverwenden und unseren gesamten Produktionsprozess auf Kreislaufwirtschaft auszurichten. Der Mist wird als natürlicher Dünger für die Felder der Finca genutzt. Wir nutzen einen Teil des Landes zum Anbau von Futter für die Schafe und düngen es deshalb jedes Jahr vor der Aussaat mit deren eigenem Mist. Wir verwenden keinen anderen Dünger als unseren Mist.