Wir haben uns dafür entschieden, unserem Bauernhof den Namen Domaine l'Hermiton zu geben, um den früheren Namen der um ihn herum liegenden Anbauflächen Tribut zu zollen. Unser Bauernhof liegt im Haut-Diois, einem geschützten, historisch zum Département Drôme gehörenden Gebirgstal im Schnittpunkt von Valence, Grenoble und Gap.
Das Vallée du Diois ist ein sehr diversifiziertes Anbaugebiet. Wir bauen viele Produkte wie alte Weizensorten, den Petit Épeautre de Haute Provence IGP, Hanf, Brauhopfen für unsere lokalen Brauer, Walnüsse und Kürbisgewächse (Hokkaido, Butternut, Muscade de Provence, Melone und Wassermelone) an. Im Tal werden auch andere landwirtschaftliche Tätigkeiten wie die Zucht von Schafen und Lämmern, Ziegen und Rindern betrieben. Aber auch der Anbau von Lavendel, Knoblauch und Weinreben, aus denen der berühmte AOC-Schaumwein „Clairette de Die“ erzeugt wird.
Das Tal wird vom Fluss Drôme durchquert, der in unseren Bergen entspringt. Es wird von zahlreichen Wäldern und Hochebenen gesäumt, die gute Viehweiden abgeben und für die Ausbreitung eines gesunden Ökosystems sowie zur Freude von Bergwanderern und Mountainbikern zur Entstehung zahlreicher Wanderwege gesorgt haben.
Das Vallée du Diois ist ziemlich ursprünglich und stark landwirtschaftlich geprägt. Es wird von etwas mehr als 10.000 Einwohnern in 50 Gemeinden (von denen die Hälfte in Die, Unterpräfektur der Drôme lebt) bewohnt. Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte beträgt etwa 9 Einwohner/km².
Wir sind auf unserem Hof die fünfte Generation von Landwirten: Henri, mein Vater, hat sich in den 80er Jahren auf dem Hof niedergelassen und ich selbst bin 2020 in die Region zurückgekehrt, um dort zu leben und die Arbeit mit neuen Anbauideen und neuen Projekten im Lichte verschiedener Erfahrungen und Reisen fortzusetzen.
Unsere Pflanzen müssen je nach Anbauart mehr oder weniger bewässert werden. Wir können dabei auf das Wasser der Drôme zurückgreifen, das wir hochpumpen und dann zur Bewässerung der Kulturen verwenden; sie erfolgt jeweils zu einer Tageszeit, in der ein übermäßiger Wasserverlust durch Verdunstung vermieden werden kann und die Pflanzen nicht durch einen Temperaturschock gestresst werden. Auf der Hopfenparzelle wird gerade neu in Tropfbewässerung investiert, um das Aufkommen von Pilzkrankheiten zu reduzieren.
Der ökologische Landbau ist in unserer Region ein wichtiger Aktivposten. Wir tragen den Namen Bio-Tal, weil die meisten Anbauflächen seit vielen Jahren auf Bio umgestellt worden sind, was das Entstehen eines diversen und vielfältigen Ökosystems auf dem Boden bis hin zu Insekten und Wildtieren in hohem Maße begünstigt. Alle unsere Parzellen haben seit 25 Jahren das Zertifikat für biologischen Landbau. Henri und viele Landwirte waren seinerzeit auch die Wegbereiter dieser neuen Anbaumethode, da bestimmte Dinge wieder neu gelernt werden mussten, wie zum Beispiel das manuelle und maschinelle Jäten von Unkraut oder der Einsatz natürlicher Produkte und der Verzicht auf Pestizide, um die Pflanzen vor Krankheiten oder Schadinsekten zu schützen. In den nächsten Monaten wird das neue Projekt einer mit Photovoltaik betriebenen Halle das Licht der Welt erblicken und unserer Tätigkeit neue Impulse geben, um die Produkte vor Ort immer effektiver zu verarbeiten und eure Bestellungen noch besser vorzubereiten .
Nur 2 Personen arbeiten zu 100% im Betrieb, Henri wird in den nächsten Jahren nach und nach aufhören, auch wenn er immer bereit ist, uns zur Hand zu gehen. In Stoßzeiten wissen wir die Hilfe unserer Familienangehörigen sehr zu schätzen. Zur Erntezeit arbeiten wir mit Pflückern zusammen, die vorwiegend aus dem Tal stamman; dies geschieht meistens in Schichten, um die Hitze des Spätsommers zu vermeiden. Für die Vorbereitung von Bestellungen und Paketen für lokale Bioläden, Großhändler und Privatpersonen arbeiten wir dann in den Lagerhallen des Hofs mit einem kleineren Team von etwa 4 Personen; wir sortieren die Produkte, stellen sie zusammen und bereiten sie für zukünftige Auslieferungen auf. Dadurch können wir uns die notwendige Energie bewahren, um uns mit der Vorbereitung der nächste Saison und des gesamten kaufmännischen Teils der Bestellungen und Lieferungen zu beschäftigen.
Die versandten Produkte werden im optimalen Reifestadium geerntet, um maximale Geschmacksqualität und bessere Konservierung miteinander in Einklang zu bringen. Die Reste der nicht verkauften oder Mängel aufweisenden Ernten werden auf verschiedene Weise verwertet: Sie können als Futter der paar Schweine auf unserem Hof dienen, bestimmte Produkte wie Kürbisse werden an verarbeitende Betriebe geschickt, dort zerkleinert und zu Suppen verarbeitet oder von uns verlesen, um die Samen zu gewinnen, die wir dann in den kommenden Saisons verwenden. Wir kompostieren alle beim Beschneiden und Ausästen anfallenden Reste und verwenden den aus biologischer Bewirtschaftung unserer benachbarten Züchter stammenden Ziegen- und Hühnermist zur Düngung unserer Felder. Hinzu kommen andere Kompostierungen von pflanzlicher Materie wie die Malztreber unserer lokalen Brauereien und Schnittreste, die von der Kommune Diois geliefert werden.