Der Bio-Hof Colline Recoleta ist in der hügeligen Landschaft der süditalienischen Region Basilicata unweit der weißen Sandstrände der Ionischen Küste gelegen, in der Provinz um die Stadt Matera mit ihren antiken Höhlensiedlungen. Außerhalb Italiens ist diese Region vergleichsweise unbekannt, was sie zu einer der unberührtesten und damit zugleich authentischsten Gegenden Italiens macht.
Benannt ist der Hof nach der nahe gelegenen Recoleta Masseria, einem alten befestigten Landsitz aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Der Name Recoleta, wohl eine altertümliche Bezeichnung für Rucola, nimmt Bezug auf eine Volkssage, nach der diese Pflanze einst das Leben des Sohns des lokalen Gutsherrn gerettet habe.
Die Lage des Hofs auf etwa 100 m über dem Meeresspiegel sorgt für ein ausgesprochen mildes Klima. Zusätzlich schützt der nahe Gebirgszug des Lukanischen Apennin die Gegend vor kalten Winden. Im Zusammenspiel mit dem fruchtbaren Boden, den die Gegend seiner Lage zwischen den beiden Flüssen Bradanto und Basento verdankt, ergibt sich so ein hervorragender Ort für den Anbau geschmacklich reichhaltiger Orangen. Kein Wunder. dass oft vom Kalifornien Italiens die Rede ist.
Der Hof ist Teil des Naturschutzgebietes Montalbano Jonico – dem größten in Basilicata – mit einzigartigen geologischen Eigenschaften, urwüchsiger Natur und einem reichen und vielfältigen archäologischen, kulturellen Erbe. Geprägt wird die eindrucksvoll zerklüftete Landschaft von durch Errosion geformten Rinnen, den “Calanchi”, die, umgeben von Pinien und Zypressen, von den Tälern bis zu den auf Anhöhen gelegenen Äckern und Gärten reichen. Beispielhaft für die Landschaft ist die geologische Sehenswürdigkeit Tempa Petrolla, ein riesiger einzelner Felssporn, der aus dem Lehm hinausragt. In den Calanchi findet sich eine große Vielfalt an Pflanzen und Tieren – vor allem Vögel sind zahlreich, weshalb das Gebiet als Important Bird and Biodiversity Area (IBA) anerkannt ist. Entlang alter Säumpfade und Wildwechsel bietet die Naturschutzzone abwechslungsreiche Wanderwege.
Unser kleiner Bauernhof arbeitet nach den Grundsätzen nachhaltiger Landwirtschaft und mit Rücksicht auf die Natur.
Wir zerkleinern die beim Baumrückschnitt anfallenden Zweige und Blätter und kompostieren sie zu hochqualitativem Dünger. Was zunächst Abfall ist, zersetzen Mikroorganismen langsam in Humus und Nährstoffe, die den Boden intakt halten. Wir nutzen auch ökologisch erzeugten Mist, um den Boden zu düngen. Alle Orangen werden abgeerntet, selbst wenn nicht die gesamte Produktion verkauft werden kann, denn der Humus aus Zitrusfrüchten würde den Boden zu sauer machen. An den überschüssigen Orangen erfreuen sich Familie und Freunde.
Vom örtlichen Fischhändler erhalten wir verdorbenen Fisch, den wir in Flaschen füllen und aufhängen, um so Schädlinge in die Falle zu locken.
Unser Hof liegt in einer von Dürre bedrohten Region, Wasser ist eine wertvolle Ressource. Daher nutzen wir ein Tröpfchenbewässerungssystem. So konzentriert sich das Wasser rund um die Bäume und der Wasserverbrauch verringert sich. Als Nebeneffekt wird so der Unkrautwuchs verringert. Was dennoch an Unkraut wächst, wird gemäht und als Dünger sowie zum Schutz für die Baumwurzeln eingesetzt.
Der Energieverbrauch unseres Hofs ist nahezu Null, da alle anfallenden Arbeiten von Hand erledigt werden.
Colline Recoleta ist ein Familienprojekt und wir erledigen einen Großteil der Arbeit selbst. Während des Gehölzschnitts und der Ernte – beides geschieht von Hand – unterstützen uns Menschen, die vor Ort leben und arbeiten. Wir sind stolz auf die Ergebnisse unsere Arbeit und die Entwicklung, die unser Hof dank unserer gemeinsamen Anstrengungen genommen hat. Wir arbeiten weiter daran uns zu verbessern und dazuzulernen.