Wir sind „bioLesker“. Bio, weil wir das aus Überzeugung leben und Lesker, weil wir die Lesker´s sind. Meine Eltern haben den Betrieb mit Kühen bis 1993 konventionell und im Nebenerwerb geführt.
Aber im Stall stehen, das war einfach nicht meins. Und so fingen wir 1993 an, ökologisch zu wirtschaften, haben uns dem Bioland-Verband angeschlossen, haben 1994 den ersten kleinen Hofladen eröffnet und seitdem arbeiten wir an dem Ziel, mehr und mehr Menschen von Bio zu überzeugen.
Eingerahmt von Wallhecken liegt im Westen Stadtlohns unsere Bioland-Gemüsegärtnerei. Seit 1993 leben wir Bio. Unser Name steht dabei für nachhaltige, gesunde und leckere Lebensmittel, die transparent und ausschließlich ökologisch erzeugt sind. Ganzheitlich, natürlich und mit Herz!
Wir arbeiten nach den strengen Bioland Richtlinien, setzen auf natürliche Prozesse und Kreisläufe und versuchen den Input in allen Bereichen so gering wie möglich zu halten.
Stadtlohn liegt im schönen Westmünsterland. Nicht weit von der niederländischen Grenze bietet unsere Region eine von Wallhecken und Wäldern durchzogene Landschaft, mal mehr, mal weniger hügelig, die Landwirtschaft ist noch immer eher kleinteilig, die Felder moderat groß. Jedes Jahr Anfang März dürfen wir wieder Kiebitze begrüßen und nicht selten singt uns die Feldlerche ein schönes Lied, wenn sie steil über unseren Gemüsefeldern steht und sich ihres Lebens freut.
Früher war das Westmünsterland eine von der Weberei und Spinnerei geprägte Region und lange hat es gedauert, bis wir uns vom Niedergang dieser Industrie erholt haben. Manche Städte kämpfen noch heute. Aber, der Wandel ist geschafft und heute gibt es nicht wenige Hidden Champions, die Weltmarktführer in ihren jeweiligen Bereichen sind. Der Maschinenbau ist stark vertreten, Softwareunternehmen kommen mehr und mehr hinzu.
Wir bei bioLesker tragen mit mittlerweile fast 70 Mitarbeitenden nicht unerheblich zum wirtschaftlichen Erfolg unserer Region bei. Neben dem ökologischen haben wir einen hohen sozialen Anspruch. Wir haben Hierarchieverhalten abgeschafft und gehen immer respektvoll miteinander um. Eine faire Bezahlung ist selbstverständlich. In der Gärtnerei arbeiten wir in einem internationalen Team in dem die Betriebssprache englisch ist. Unsere Mitarbeitenden kommen aus Rumänien, Russland, der Ukraine und Aserbaidschan. Jedes Jahr geben wir einigen Studenten aus Osteuropa die Chance, hier, in einem Praktikum ihr Wissen zu vertiefen. Eine Unterbringung in modernen Räumlichkeiten gehört für uns genauso dazu wie die Unterstützung in behördlichen Angelegenheiten oder die kostenlose Abgabe von Lebensmitteln.
Um der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken gibt es unseren “Nimm-mit Platz”, auf dem alles landet, was nicht verkäuflich ist. Aus dem Laden heraus verkaufen wir Überschüsse und Aussortiertes für einen kleinen Euro an “too good to go” und spenden die Erlöse überwiegend an regionale Projekte.
In unserem Market Garden wie auch in den Gewächshäusern arbeiten wir mit einer dicken Kompostauflage und haben so kaum mit Beikräutern zu tun. Zusätzlich finden die Pflanzen einen reichhaltigen und lockeren Boden vor, in den sie ihre Wurzeln leicht reinschieben können. Der Kompost ist zum Teil selbst gemacht, zum Teil kaufen wir Bioland zertifizierten Kompost zu. Zusätzlich peppen wir den Kompost mit allerlei guten Dingen wie z.B. Eifelgold, einem vulkanischen Gesteinsmehl, mit Kräuter- und Pflanzenextrakten, mit Humin und Fulvosäuren auf. Wir vergessen aber auch den Hauptnährstoff Stickstoff nicht, wenn einzelne Gemüse, die viel und stark zehren, mehr davon brauchen, als z.B. ein Salat. Hier setzen wir auf fermentierte Gemüse- und Lebensmittelabfälle aber auch auf Luzerne-Pellets oder Malzkeimdünger. Gerade weil wir möglichst wenig biologischen Pflanzenschutz ausbringen wollen, müssen wir die Pflanzen optimal versorgen. Denn nur eine top gesunde Pflanze kann sich gegen Krankheiten wie z.B. Mehltau und gegen sogenannte Schädlinge wehren. Die Frage ist deshalb nicht nur, welche Menge eines Düngers gebe ich, sondern viel mehr, was gebe ich und wie nimmt die Pflanze diesen Nährstoff auf. Wir ernähren den Boden, nicht die Pflanze. Über unseren Kompost, über weitere organische aber auch mineralische Dünger, wie Kalium, Magnesium, Schwefel und Spurennährstoffe wie Bor und Mangan und sorgen so dafür, dass die Pflanze die maximale Photosyntheseleistung bringen kann. Denn nur dann, gibt sie über Wurzelausscheidungen dem Boden das zurück, was er braucht, um seine Mikroben, Bakterien und all die anderen kleinen Helferlein zu ernähren. Und die sorgen dann wieder dafür, dass die Pflanze die Nährstoffe aufgeschlossen bekommt, die sie braucht. Ein tolles System, das einfach wunderschön und, würden wir es besser verstehen, perfekt wäre.
Das Wasser für unser Gemüse kommt dabei zum großen Teil aus unserem fast 8.000m³, das sind 8 Mio. Liter, großen Regenwasserauffangbecken. Von sämtlichen Dachflächen sammeln wir das Regenwasser, filtern es und geben es wo immer möglich wassersparend über Tröpfchenbewässerung und damit ganz gezielt an die Pflanzen. Denn Gurken, Tomaten und Paprika sind sehr durstig und nehmen viel Wasser auf und verdunsten es. Das können an sonnigen Tagen im Gewächshaus schnell mal 3-4 Liter pro Pflanze sein. Zusätzlich benetzen wir aber auch den ganzen Boden, um es den Feinwurzeln zu ermöglichen, die vom Bodenleben bereitgestellten Nährstoffe aufzunehmen. Und auch das Bodenleben arbeitet nur, wenn es etwas zu trinken hat. Mikroben, Bakterien, Pilze, Springschwänze und viele mehr, brauchen genau wie wir Menschen, Wasser zum Leben.
Dabei hilft uns unser humoser Boder, der Wasser besser speichert, als ein leichter und humusarmer Sandboden. Alles ist mit allem verbunden und greift ineinander. Nicht zuletzt deshalb arbeiten wir bei manchen Gemüsekulturen wie der Kohlrabi im Freiland mit einer biologischen Mulchauflage. So kann weniger Wasser verdunsten, der Boden ist direkt nach Pflanzung vor schädlicher und zu starker UV-Strahlung, vor austrocknenden Winden und vor Regen-Erosion geschützt. Später im Jahr erlaubt uns unsere moderne Technik sogar das Mulchen von Cover-Crops, also vielfältigen Grün- und Blühmischungen, in die wir dann, nach dem Mulchen, direkt pflanzen, ohne den Boden nochmals zu bewegen. Das spart Wasser und entlässt nicht unnötig CO² in die Atmosphäre.
Du siehst, wir sind ganz schön innovativ unterwegs.
Zu unseren Aufgaben gehört also nicht nur die Hege und Pflege der Pflanzen sondern auch die unserer Mitarbeitenden und unseres sozialen Umfelds genauso wie die ständige Weiterbildung z.B. im Bereich Market Gardening, regenerative Landwirtschaft, Bodenpraktikerkurse uvm.
Im Übrigen kompensieren wir sämtliche im Zusammenhang mit unserem Laden und Lieferservice entstehenden CO² Emissionen über KlimAktiv und arbeiten daran, in der Gärtnerei komplett CO² frei zu werden. Bei der Heizung und beim Strom setzen wir auf 100% erneuerbare Energien, was noch fehlt, ist eine Kompensation des Diesels für die Maschinen.