Willkommen in der Lausitz, willkommen beim sorbischen Volk!
Unser Landwirtschaftsbetrieb ist ein junger Familienbetrieb und liegt in der sorbischen Lausitz, im beschaulichen Örtchen Crostwitz. Der Betrieb und auch die nähere Umgebung sind geprägt durch die Kultur und Sprache der Sorben – ein kleines westslawisches Volk, vorwiegend angesiedelt im östlichen Teil Deutschlands in der Lausitz. Auch wir sind Sorben, sowie alle im Betrieb Mitwirkenden und unser Lehrling, der nach diesem Sommer seine Ausbildung bei uns erfolgreich beenden wird.
Ich bin Ignac Wjesela, Betriebsleiter und Meister für den Ökologischen Landbau und habe 2014 die damalige – noch eher als Hobby realisierte - Landwirtschaft meines Vaters übernommen, auf eigene Faust meinen Traum verwirklicht, und mit viel Kraft und Mühe meinen eigenen Betrieb aufgebaut. Schon vor der Betriebsgründung war mir klar, den Betrieb ökologisch zu bewirtschaften.
Aktuell befindet sich der Betrieb, den ich mittlerweile mit meiner Frau Anna-Rosina gemeinsam führe, noch einmal in einer weiteren Entwicklung: die Umstellung auf die biodynamische Wirtschaftsweise des Demeterverbandes, die wir als optimale Vollendungsstufe des ökologischen Landbaus sehen. Insgesamt bewirtschaften wir mittlerweile ca. 100ha Acker. Auf rund 10 ha Wiesen weiden im Sommer unsere „Glücksrinder“ – eine gemischte Herde Kühe, die ihr Dasein als Lebenstiere auf unserem Hof genießen dürfen und von uns sowie dem Verein Glücksrinder e.V. liebevoll umsorgt werden.
Wir sind ein Familienbetrieb mit traditionell gewachsenen Strukturen. Das formt und beeinflusst unseren Arbeitsalltag besonders positiv, denn so können Arbeitsaufgaben, Planung und Organisation von verschiedenen Personen aus der Familie übernommen werden. Das garantiert uns höchste Effizienz und natürlich viel Freude bei unserer täglichen Arbeit, weil wir letztlich alle gemeinsam gern für eine natürlich gute Ernte „ackern“. Wir sind zu viert: Anna-Rosina, meine Eltern, und ich. Ich kümmere mich um die Feldarbeit und die allgemeine Koordination, die anderen helfen mir bei allem, was anfällt.
Bei der Feldbearbeitung verzichten wir auf das tiefe Pflügen und setzen beim Anbau unserer Feldfrüchte vermehrt auf die sogenannte Dammkultur. Dies ist zum einen bodenschonend und sehr regenwurmfreundlich, zum anderen können die Pflanzen dank der Kapillarwirkung besser mit dem zur Verfügung stehenden Wasser in den Dämmen haushalten. Das hilft uns Ernteausfällen und Schäden durch anhaltende Trockenheit vorzubeugen. Wir bewässern unsere Ernte nicht.
Unsere Feldränder sind ein Paradies für Bienen und Insekten. Dort säen wir jährlich, wie zum Beispiel auch rings um unser Kartoffelfeld, eine Mischung von regional angepasstem Saatgut für Blumen und Kräuter aus. Insekten sind für uns wichtige Nützlinge, die uns bei der Kontrolle von Schädlingen und Pflanzenkrankheiten helfen. Uns stehen als biodynamische Landwirte nicht viele Mittel zur Verfügung.
Unsere Ernteprodukte vermarkten wir komplett regional. Das Getreide wird in einer naheliegenden Mühle zu Backwaren verarbeitet. Die Kartoffeln vermarkten wir direkt vom Hof und in den Bioläden der näheren Umgebung. Wir legen viel Wert auf gut funktionierende Partnerschaften in der Region.
Um unseren Horizont jedoch etwas zu erweitern, und auch um mehr Leuten die schöne, sorbische Lausitz näher zu bringen, freuen wir uns darauf, Farmer bei CrowdFarming zu werden!