Unser Obsthof Lefers leuchtet dich schon von Weitem an, wenn du durch das beschauliche Dorf Jork fährst. Ein rot-weißes Fachwerkgebäude mit einer riesigen Apfelfigur vorne am Eingang lässt keine Zweifel offen, um welches Obst sich bei uns alles dreht.
Hier auf dem Obsthof in Jork ist mein Zuhause, wo meine Familie schon seit ungefähr 250 Jahren Obstbau betreibt: Besonders Äpfel, aber auch Kirschen, Pflaumen, und Birnen wachsen in kleineren Mengen bei uns. Meine Familie lebt und liebt die Apfeltradition des __Alten Landes__. Kaum eine Gegend Deutschlands ist so bekannt für leckere, frische, spritzige Äpfel.
Wir haben das Glück, dass das maritime Nordseeklima für ein ausgewogenes Zucker-Säure-Verhältnis sorgt. Hier im Urstromtal der Elbe haben wir fette und schwere Böden aus Ton und Lehm, die nicht nur das Wasser, sondern auch die Nährstoffe besonders gut speichern. Damit legen wir die Grundlage für die anspruchsvollen Obstbäume.
__Unser Zuhause im Alten Land __
Seit ungefähr 250 Jahren ist der Betrieb in Familienbesitz. Früher grasten die Tiere unter den großkronigen Bäumen. Heute bieten die kleineren Bäume gleichmäßigere und bessere Qualitäten, weil die Baumgröße dafür sorgt, dass alle Äpfel mit Sonne und ähnlichen Bedingungen heranreifen. Die Apfelbäume stehen etwa 20 Jahre bei uns, bevor wir sie durch eine nächste Generation Bäume ersetzen.
Unser Zuhause, das __Alte Land__, ist eine jahrtausend-alte Natur-Kultur-Landschaft. Dank der Nähe zum Wasser, und der vielen weitläufigen Obstplantagen fühlen sich hier viele Tiere ganz besonders wohl. Allein bei uns stehen auf jedem Feld Vogelhäuser für verschiedene Singvogelarten, sowie ein breites Angebot für Bienen, wie Wildbienenhotels, inklusive Matschangebot/Baumaterial (für Mauerbienen). Wir kümmern uns auch um Turmfalken und Bussarde, Eulen und Steinkäuze mit diversen Nisthilfen. Im Gegenzug helfen sie uns und halten die Mäuse in Schach ;-) Unser Hof liegt zwar ländlich, aber schon sehr nah an Hamburg und, obwohl wir noch in Niedersachsen sind, im Speckgürtel von Hamburg. Die meisten Menschen leben direkt oder indirekt vom Obstbau, oder arbeiten bei den großen Firmen im Hamburger Umland.
In meiner Familie gab es jedoch immer nur Obstbau und so stieg ich 2012 als 8. Generation in den Betrieb ein. 2017 habe ich den Anbau auf biologisch-dynamische Wirtschaftsweise umgestellt, um weiterhin mit der und nicht gegen die Natur zu arbeiten. Seitdem spüre ich ein intensiveres Miteinander von Natur, Baum und Obstbauer.
__Was bedeutet der biologisch dynamische Obstbau?__
Hier und da sieht es bei uns wilder aus, als in streng geordneten konventionellen Anlagen! In den Fahrgassen zwischen den Baumreihen haben wir Blühstreifen angelegt. Doch dieses “Mehr” an Biodiversität greift auf natürliche Art und Weise gut ineinander und macht verschiedene Behandlungen gegen Schädlinge unnötig. Beikräuter und -gräser, die eine Nährstoff- und Wasserkonkurrenz darstellen, halten wir mechanisch kurz.
Das Oberflächenwasser sammeln wir im Beregnungsbecken. Hier leben und vermehren sich viele Libellen. Das Wasser nutzen wir je nach Witterung bis zu zweimal im Jahr:
1. Im Frühjahr wird es zur Frostschutzberegnung genutzt, um die empfindlichen Blüten vor den kalten Temperaturen Anfang Mai zu schützen.
2. In den trockenen Jahren verwenden wir das gesammelte Oberflächenwasser mit Hilfe der Tröpfchenbewässerung zielgenau, um unsere Bäume zu retten.
Wie du siehst, fallen im Laufe des Jahres viele Arbeiten an. Ich habe zum Glück ein tolles Team, das mich unterstützt: Mit der Pflege der Bäume sind neben mir als Betriebsleiter ein Meister, ein Geselle und ein Azubi betreut. Im Winter und Sommer gibt es z.B. je einen Baumschnitt. Alle anfallenden Äste und das gesamte Laub vom Herbst werden gehäckselt und direkt vor Ort kompostiert. Die Bodenlebewesen setzen das Material zu neuem Humus um, der dann gleich wieder den Bäumen hilft, neue schöne Äpfel zu produzieren. 5 weitere Personen helfen mir im Vertrieb und Hofladen. Zur Ernte werden wir einige Wochen lang von 16 Erntehelfern unterstützt, die uns teilweise schon seit vielen Jahren bei der Apfelernte zur Hand gehen und alle mindestens mit Mindestlohn bezahlt werden. Sie kommen meistens aus Rumänien und leben solange mit bei uns auf dem Hof. Nach wie vor wird jeder einzelne Apfel von Hand gepflückt und vorsichtig in den Kisten abgelegt. Hier hat sich im Laufe der Jahrhunderte wenig getan.
Die “Charakteräpfel”, wie ich sie nenne, sind Äpfel, die nicht für den frischen Markt geeignet sind. Sie bekommen eine zweite Chance und werden zu leckeren Apfelchips, Apfelsaft, Apfelmus oder einem leckeren Kuchen.
Für deine Erntekiste ernten wir selektiv nur die reifen Früchte vom Baum, daher müssen wir in mehreren Durchgängen ernten. Das ist zwar aufwendiger, aber leckerer! Wir pflücken so immer nur die großen, roten reifen Früchte.