Wir befinden uns dörflich gelegen im Süden des Bergischen Landes (Nordrhein-Westfalen) in Much. Unsere Region ist umgeben vom Wasserschutzgebiet des Wahnbachs, der in die Sieg und in den Rhein bei Bonn mündet. Wir schätzen uns sehr glücklich, um uns herum eine erstaunliche Menge an Biodiversität in Fauna und Flora erleben zu dürfen. Unsere zur Zeit 110 Bienenstöcke, die wir für unsere CrowdFarmer aufgestellt haben, stehen an mehreren sorgfältig ausgewählten Standorten rund um das Dorf Much-Roßhohn. Aufgrund des bergigen Reliefs unserer Umgebung beträgt der Höhenunterschied der Bienenstände in der größen Ausprägung etwa 200 Meter.
Das Wohl der Bienen ist für uns eine Herzenssache, daher lehnen wir stressige Wanderungen mit den Bienenvölkern zum Zwecke der Ertragsmaximierung oder das unnatürliche Zufüttern von Zucker während des Winters ab. Stattdessen entnehmen wir nur den Anteil des Honigs, der von den Bienen über deren Bedarf hinaus hergestellt wird. Falls der Winter einmal länger dauert, geben wir den Bienen ihren Honig wieder zurück, dafür halten wir ständig eine Winterreserve vor.
Wir betreiben biologisch-zertifizierte Imkerei und widmen die Erlöse dem Schutz der Wildbienen: Wir gestalten aktiv die Projektwoche mit Kindern unserer örtlichen Grundschulen - hierbei können wir auf zwei Lehrerinnen, die für die Bienenhilfe aktiv sind, zurückgreifen. Wir lassen die Kinder unseren Honigbienenstand aktiv erleben, um das Interesse an den schützenswerten Wildbienen zu wecken. Zudem fertigt jedes Kind im Zeitraum der Projektwoche aus einem Bausatz eine eigene Wildbienenisthilfe. Alle Kosten, die im Rahmen des Projekts anfallen werden von uns übernommen.
Als eingetragener Verein (e.V.) sind wir unseren selbst gesetzten Zielen verpflichtet. In unserer Satzung sind die Förderung des Naturschutzes, der Landschaftspflege, des Tierschutzes unter besonderer Berücksichtigung der Bienen, sowie aller Insekten aus der Familie der Hautflügler und das Eintreten für die Belange des Umweltschutzes einschließlich der Bildungs- und Forschungsarbeit in den genannten Bereichen festgeschrieben.
Zwar bin ich der einzige feste Mitarbeiter; wenn es in der Imkerei aber viel zu tun gibt kann ich mich auf die Hilfe meiner gesamten Familie und Freunde immer verlassen. Ohne meine fleißigen HelferInnen Jana, Calvin, Dolfi, Dirk, Donka und Hermine wäre die Imkerei nicht komplett. Wir organisieren die Arbeit an den Bienenvölkern nach dem sogenannten Bienenjahr:
Im Winter bereiten wir unsere Materialien und insbesondere das wiederverwendete Wachs vor. Wir verfügen über einen geschlossenen Wachskreislauf mit eigener Aufbereitung und Mittelwandpresse und recyceln aktiv das von unseren Bienen hergestellte Wachs. Auch die Bienenhäuser werden im Winter, wenn nötig, renoviert. Da wir keinen Zucker zu füttern, achten wir im Winter besonders auf die Versorgung der Völker, indem wir sie regelmäßig wiegen. Diese Methode ist für die Bienen sehr schonend, da das Bienenhaus hierfür nicht geöffnet werden muss. Falls es einmal, was bislang noch nie vorgekommen ist, zu wenig Honig in einem Volk gibt, so geben wir den Bienen welchen aus der dafür vorgehaltenen Reserve zurück.
Im Frühling beginnt für die Bienen die Zeit des Überflusses, viel Nektar und Pollen werden nach Hause geflogen. Hier achten wir darauf, dass die Völker ihren Schwarmtrieb ausleben können, indem wir Schwarmzellen mitsamt einiger Bienen in neue Bienenhäuser geben. Hierdurch vermehren sich die Bienenvölker. Zum Ende des Frühlings und des Sommers ernten wir den Honig unserer Bienen. Wir achten darauf, dass immer genügend Honig zur Versorgung des Volks zurückbleibt und planen das hinsichtlich der Honigmenge für deine Adoption bereits vorausschauend ein.
Zum Ende des Sommers stellen wir sicher, dass die Bienen auf frischen Waben überwintern können, hierfür entnehmen wir alte - bereits von den Bienen verlassene Waben - und ersetzen diese durch recyceltes eigenes Bienenwachs. Zur Verringerung der Varroamilbe - ein bis zu 1,6 mm größer Parasit, der die Bienen befällt und gefährliche Viren überträgt - setzen wir ausschließlich organische Säure (Ameisensäure) zum Ende des Sommers ein. Leider kommen die Völker ohne diese Behandlung kaum mehr über den Winter. Im Herbst schließt sich der Kreislauf und beginnt von vorn.