Mein Vater und meine Mutter kauften den Bauernhof in den späten 70er Jahren, als hier bereits Apfel- und Birnenbäume standen. Mein Vater war bereits 1982 ein Verfechter des ökologischen Landbaus, obwohl damals nur wenige an diese Idee glaubten. Die Zeiten haben sich geändert, Bio hat Fuß gefasst, und wir sind zertifiziert, seit es die europäische Zertifizierung gibt.
Meine Familie kultiviert seit zwei Generationen Apfel-, Birnen- und andere Obstbäume mit viel Liebe und Hingabe im Nonstal zwischen den Gemeinden Cles und Tuenno. Das Nonstal ist ein Seitental des Etschtals und die Hauptverbindung zwischen Italien und Deutschland. Es liegt zwischen über 2.000 m hohen Bergen, Wäldern und Weiden in mittleren und hohen Lagen und ist von der Talsohle bis hin zu einer Höhe von 1.000 m bepflanzt. Sommer mit vielen Sonnenstunden, aber häufigen Niederschlägen und kalten Wintern sind die Boden- und Klimabedingungen, die den Äpfeln ihre unverwechselbare Knackigkeit verleihen. Die Äpfel der hiesigen Apfelbäume sind so einzigartig, dass sie dieses Tal berühmt gemacht haben, denn noch 1950 war es ein armes Gebiet während heute der Verkauf der Äpfel eine nicht unerhebliche Einnahmequelle darstellt. Dies hat vor allem in der Talsohle zu einer Ausdehnung der Anbauflächen geführt, die nicht von Hecken oder Wäldern begrenzt sind.
Meine Farm besteht aus kleinen Parzellen auf denen hauptsächlich Apfel- und Birnenbäume wachsen. Und auch, wenngleich weniger, Kirschbäume, Aprikosenbäume und andere Obstbäume, die in einer Oase der Artenvielfalt gedeihen: Von Blumen für die Bestäubung durch Insekten, bis zur Begrünung der Baumreihen bis zum Wald, der jede Anbaufläche begrenzt. Dieser Ansatz trägt nicht nur zum Schutz der biologischen Vielfalt bei, sondern hilft mir auch, die Schäden durch Parasitenbefall zu begrenzen, die auf größeren konventionellen Anbauflächen entstehen. Auf diesen weitläufigen Plantagen finden Krankheiten keine natürlichen Barrieren, die ihre Ausbreitung stoppen.
Unsere Obstbäume benötigen 600 mm bis 800 mm Wasser. In den wärmeren Monaten müssen auch meine Obstgärten bewässert werden. Die einzelnen Parzellen sind mit Systemen der Tröpfchenbewässerung ausgestattet. Das Wasser wird durch einen Förderkanal aus dem Tovelsee (1.200 m) zu uns geleitet.
Mein Vater und meine Mutter helfen mir auch heute noch bei der Arbeit. Während der Erntezeit von Anfang September bis November kann ich auf die Hilfe meiner Eltern, meiner Partnerin und zweier Saisonarbeiter zählen.
Dank der Sonnenkollektoren, mit denen wir uns ausgestattet haben, decken wir zu 80 % unseren Strombedarf, einschließlich des Strombedarfs für die Kühlzellen, in denen wir die Äpfel und die Birnen lagern, sobald sie geerntet sind. Ich verkaufe alle meine Erzeugnisse im Betrieb selbst, auf den Märkten oder über das Internet direkt an die Endverbraucher. Was ich nicht verkaufen kann, verwandle ich in Fruchtsäfte.