Die Farm Carbone Luciano entstand 1950, als mein Großvater das Land pachtete, und ist das Ergebnis der Arbeit von drei Generationen; es ist zu hoffen, dass die neue Generation dieses Projekt, das heute bereits eine echte Tradition begründet hat, weiterführen wird. Nach vielen Erfahrungen in Europa und Afrika habe ich mich entschlossen, zurückzukehren und in meinem Heimatland zu investieren. Die Schönheit der Anbauflächen in Apulien ist das Ergebnis eines milden Klimas und der besonders fruchtbaren Böden für den Anbau von Weizen, Tomaten und Spargel. Wir bauten anfangs Getreide und Hülsenfrüchte an, weil es keine Möglichkeit gab, die Felder zu bewässern. Wir verfügen jetzt über ein Bewässerungssystem, mit dessen Hilfe wir verschiedene Gemüsesorten anbauen können, und haben daneben einen Teil der Farm als Getreidefelder behalten. Die rund 70 Hektar der Farm sind folgendermaßen aufgeteilt in: 19 Hektar für den Anbau von Weizen, 29 für Spargel, 8,5 für Tomaten, 1,5 für Chilischoten und 12 für verschiedene Gemüse, je nach Marktnachfrage und unseren Präferenzen.
Wir praktizieren seit 20 Jahren biologischen Anbau (wir sind Bios- und GlobalGap zertifiziert) und sind ein reiner Familienbetrieb. Unser biologischer Anbau verbindet Tradition mit innovativen Techniken. So setzen wir beispielsweise falls erforderlich Drohnen zur gezielten Bearbeitung der Felder mit für den biologischen Anbau zugelassenen Pflanzenschutzmitteln ein. Darüber hinaus sind wir dabei, Nutzinsekten freizusetzen, um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln oder natürlichen Abwehrstoffen reduzieren oder vollständig vermeiden zu können. Rund um unsere Farm gibt es viele andere Gemüseproduzenten, die allerdings konventionelle Landwirtschaft betreiben. Um zu verhindern, dass unsere Produkte kontaminiert werden, belassen wir zu jedem unserer Nachbarn 10 Meter Brachfläche. Dies fördert auch das Wachstum heimischer Pflanzen und die Präsenz von Insekten und erhöht die Artenvielfalt auf unserer Farm. Wir sind ständig in engem Kontakt mit diesen Nachbarn, und versuchen sie zu überzeugen, den Schritt zum biologischen Anbau zu tun.
Zur Minimierung des Wasserverbrauchs verfügen wir über eine Wetterstation, mit der wir die Wasserverschwendung reduzieren und zur Vorbeugung von Pilzkrankheiten der Pflanzen ständig die Boden- und Luftfeuchtigkeit überwachen können. Das Wasser, mit dem wir unsere Felder bewässern, stammt aus Brunnen und wird über ein Tropfbewässerungssystem auf dem Feld verteilt. Die im Jahr verbrauchte Wassermenge hängt sehr stark von den Pflanzen ab, die wir anbauen. Unser durchschnittlicher jährlicher Wasserverbrauch beträgt 12 Liter. Um sicherzustellen, dass das von uns verwendete Wasser frei von Verunreinigungen und gefährlichen Stoffen ist, lassen wir es regelmäßig von einem zertifizierten Prüflabor überwachen.
Der Strom, den wir verwenden, stammt aus erneuerbaren Quellen, wie beispielsweise Photovoltaikmodulen. Des Weiteren möchte ich auch mit dem Einsatz biodynamischer Anbaumethoden beginnen und dadurch einen weiteren Schritt tun, um der Erde meinen Respekt zu erweisen.
Viele Arbeiten in unserem Unternehmen, wie die Ernte und die Vorbereitung der Bestellungen, erfolgen vollständig per Hand. Ich arbeite deswegen seit über 10 Jahren mit rund 30 Mitarbeitern zusammen, die alle nach Tarif bezahlt werden.
Wir versuchen immer, die von uns geernteten Produkte in vollem Umfang zu nutzen. Was wir nicht an unsere Kunden verschicken können, geben wir dem Land zurück, damit es zu Dünger für künftige Kulturen wird. Dasselbe machen wir mit Gras. Nachdem wir das Gras entfernt haben, lassen wir es auf dem Feld, damit es die organische Substanz im Boden vermehren kann. Das Gras wird mechanisch entfernt, in den Bereichen in unmittelbarer Nähe der Pflanzen erfolgt dies zu deren Schutz allerdings manuell. Bei einigen Gemüsesorten (Tomaten, Paprika und Chilischoten) verwenden wir einen Mulch aus Maisstärke, um das Graswachstum zu reduzieren.